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Christina Griebel: Die Zukunft erinnern. Essay als Methode
Viele sprechen von Zukünften: Es gibt nicht die eine, nur viele für viele, und doch wird sich im Moment der Wahrnehmung nur eine manifestieren: Wir sehen, was wir erinnern, wissen oder vermuten.
Jetzt kommt es auf uns zu. Nur wenn das Zukommende Reste enthält, zu welchen noch kein Konzept ausgearbeitet ist, schauen wir genauer hin und schreiben das Erinnerte um. Viele sagen: Es ist nicht zu spät für eine bessere Vergangenheit. Gegenwärtig wird deutlich, dass es für bessere Zukünfte unserer mit vielen geteilten Planetin zu spät ist, wenn der Augenblick nicht genutzt wird. Kunst ist auf jene Reste spezialisiert, aus denen die nötige Geistesgegenwart hervorgehen kann. Wird auf diese Reste spezialisiert gewesen sein? Wir wissen es nicht, doch bevor das Futur Zwei vollendet ist, muss ein Perfekt gegeben sein: Der sich bildende Satz schaut zurück, sieht sich selbst, schüttelt leise den Kopf und geht dann weiter. Im Zweifel an den Vorgaben versteht sich der Essay als Methode der Anwendung von Geistesgegenwart auf Wahrnehmung und Sprache.