Vermittlung zwischen Werk und Rezipient
Vermittlung zwischen Werk und Rezipient
Wenn Kunst, wie Adorno sagt, dem Kommunizieren des Unkommunizierbaren gilt, liegt die Frage nahe, auf welche Weise der Rezipient jeweils an den Rand des Vermittelbaren geführt wird. Welche Strategien bzw. Gestaltungsmittel werden eingesetzt, um ihn zu einer emotionalen Stellungnahme bzw. einfühlsamen Mitvollzug aufzufordern und wieviel Spielraum wird ihm dabei gegeben? Neben Aufmerksamkeit und Identifizierung fördernden Gestaltungselementen, die in das Werk selbst eingelassen sind, hat die performative Gestaltung der Interpreten einen wesentlichen Einfluss auf den Rezeptionsprozess. Welche Aufgaben und Ziele setzen sich Musiker und Tänzer wenn sie sich selbst und ihre Studenten auf die Aufführung eines Werkes vorbereiten?
Auch äußere, dem Werk und seiner Aufführung nicht angehörende Instanzen wie Konzert- und Theaterführer, Moderatoren und Pädagogen, Einführungsvorträge, Programmhefte und — nicht zuletzt — Unterrichtsstunden versuchen auf jeweils eigene Weise, durch das Werk zu führen und das Rezeptionserlebnis zu intensivieren.
Die vorliegende Ausgabe widmet sich dieser Thematik anhand von Aufsätzen und Gesprächen. Sie beruhen auf Beiträgen zu der Tagung Durch das Werk führen — Instanzen und Strategien der Vermittlung zwischen Werk und Rezipient, die am 11.November 2011 an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig durchgeführt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Mit einem roten Faden durch die Instrumentalmusik
Irritation als Modus der Vermittlung. Xavier Le Roy ‚dirigiert‘ Le Sacre du Printemps
Im Gespräch mit Martina Sichardt: Zur Körpersprache des Interpreten
Im Gespräch mit Gesine Schröder: Über Dirigierausbildung, Gott und Wien/Köln/Leipzig
‚Werkbetrachtung’ als Gegenstand von Musikvermittlung — Problematisierung und Beispiel