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Wetter

Vorwort

Christina Griebel, Petra Kathke, Constanze Rora

Es ist in aller Munde – nicht nur im Modus tagtäglichen Vergewis­serns der lokalen Wet­ter­la­gen, son­dern zunehmend auch unter dem Vorze­ichen eines aus den Fugen ger­ate­nen, glob­alen ökol­o­gis­chen Gle­ichgewichts: das Wet­ter. Die Auseinan­der­set­zung mit dem ele­mentaren, gle­ich­wohl wel­tumspan­nen­den Phänomen, dem die Men­schheit nach wie vor aus­ge­set­zt ist, bewegt sich sit­u­a­tions- und inter­essen­ab­hängig zwis­chen pri­vater Betrof­fen­heit, ästhetis­ch­er Anmu­tung und wis­senschaftlich­er Einord­nung.

Unter den jahreszeitlich bes­timmten Wit­terungsver­läufen in unseren Bre­it­en­graden konkretisiert sich das Wet­tergeschehen in wech­sel­nde Phasen. Neben Son­nen­schein, Regen, Wind, Hitze, Kälte, Schnee, phasen­weise auch Sturm und Gewit­ter, verze­ich­nen Kli­ma­tolo­gen von A (Antizyk­lon) bis Z (Zyk­lon) eine große Band­bre­ite an wet­ter­spez­i­fis­chen Erschei­n­un­gen. Hinge­gen prägten vor der mete­o­rol­o­gis­chen Wet­ter­aufze­ich­nung und der wis­senschaftlichen Erforschung kli­ma­tisch bed­ingter Zusam­men­hänge kul­tisch-religiöse Aus­deu­tun­gen und Prak­tiken über Jahrtausende die Beziehung der Men­schen zum Wet­ter: Wet­ter­wech­sel und Wet­ter­erschei­n­un­gen gal­ten durch ihre lebenser­hal­tende oder lebens­bedro­hende Wirkung als Zeichen göt­tlich­er Ein­flussnahme auf men­schliche Geschicke.

 

Bei­de, die mythol­o­gisch-religiöse und damit kul­turgeschichtlich ver­ankerte Beziehung zum Wet­ter wie die mete­o­rol­o­gisch-natur­wis­senschaftliche – heute von den ökol­o­gis­chen Fol­gen des men­schengemacht­en Kli­mawan­dels dominierte – Auseinan­der­set­zung mit seinen Geset­zmäßigkeit­en, fan­den ihren Nieder­schlag in ein­er reich­halti­gen ästhetisch-kün­st­lerischen Pro­duk­tion. Mit bild­ner­ischen, musikalis­chen, per­for­ma­tiv­en und lit­er­arischen Mit­teln haben Kün­st­lerin­nen und Kün­stler die Aus­druck­skraft der Ele­mente wie die Möglichkeit­en ihrer gestal­ter­ischen Insze­nierung auf beein­druck­end vielfältige Weise ins Werk geset­zt. Beson­ders die Erschei­n­ungsweise und Atmo­sphäre ein­er Land­schaft wird durch Wet­ter­phänomene bee­in­flusst, lösen diese doch neben sit­u­a­tiv­er Betrof­fen­heit, Anmu­tun­gen oder Ges­timmtheit­en im Men­schen aus. Am Wan­del der Atmo­sphäre und dem damit ein­herge­hen­den Wech­sel von Stim­mungen sind stets mehrere Fak­toren beteiligt. Wolken­bil­dung verän­dert nicht nur die Hel­ligkeit, son­dern auch das Farb­spek­trum. Wind hinge­gen set­zt als unsicht­bare Kraft Wolken, Wass­er und Veg­e­ta­tion in Bewe­gung und trägt damit zur Dynamisierung oder Drama­tisierung bei.

Das Wet­ter kann fol­glich nicht nur Begleit­er­schei­n­ung, son­dern auch Beweg­grund bild­ner­isch­er Pro­duk­tion sein. In diesem Fall wird Land­schaft zum Ort, der dem Wet­ter eine Bühne bietet. Auf ihr wer­den Ereignisse der Wit­terung mit zeich­ner­ischen, malerischen oder fotografis­chen Mit­teln insze­niert. Ob die dabei entste­hende Stim­mung Men­schen ergreift, hängt zu nicht geringem Teil von den darstel­lerischen und kom­pos­i­torischen Fer­tigkeit­en der­er ab, die das Land­schafts­bild im Bewusst­sein sein­er Wirkung erschaf­fen. Beson­dere Visu­al­isierungsstrate­gien erfordern über Land oder Meer ziehen­den Winde und Stürme, lassen sie sich als unsicht­bares Phänomen doch in der Regel einzig anhand von Begleit­er­schei­n­un­gen und Ein­wirkun­gen auf die Land­schaft wiedergeben.

Bild­ner­isch dargestellte Windereignisse ste­hen im Mit­telpunkt der Beiträge dieser Aus­gabe zum The­ma Wet­ter. Die Autorin­nen unter­suchen, wie Wirkung und Aus­druck­skraft von Wind und (Un)Wetter ins Werk geset­zt und mit Bedeu­tungszuschrei­bun­gen, Grund­stim­mungen oder Sin­nge­bun­gen aller Art aufge­laden wer­den. So stellt Silke Köhn in ihrem Beitrag „Schiff­bruch vor Zuschauer: Die See und ihre Naturge­wal­ten in der Kun­st“ nicht nur eine Rei­he beein­druck­ender Bilder von Schiff­shavarien vor. Sie fragt zugle­ich nach den Beweg­grün­den für die lokale und tem­poräre Beliebtheit des Sujets, das atmo­sphärisch vom drama­tisierten Zusam­men­spiel zwis­chen Wellen, Wolken und Licht lebt und neben zeit­geschichtlichen auch mythol­o­gisch-religiöse und damit kul­turgeschichtliche Bezüge aufweist. Begin­nend bei der Odyssee schlägt die Autorin einen weit­en Bogen über Bilder von Sturm­fluten und Riesen­wellen und stellt neben his­torischen Hin­ter­grün­den etwa von Ger­i­caults Floß der Medusa (1819) die Kun­st­fer­tigkeit und Raf­fi­nesse kom­pos­i­torisch­er Insze­nierung bei weniger bekan­nten Malern wie Andreas Achen­bach (1815–1910) oder Ivan Kon­stan­ti­novich Aiva­zovsky (1817–1900) her­aus. In deren beein­druck­enden Bildern wer­den Wolken und Wellen zu Seis­mo­graphen des Windes. Neben der kun­sthis­torischen Einord­nung exem­plar­isch­er Werke erschließt Silke Köhn zugle­ich jene rezep­tion­säs­thetis­che Per­spek­tive, die das vor dem Bild eines Schiff­bruchs aus sicher­er Posi­tion nacher­leb­bare Gefühl des Aus­ge­setz-Seins im 19. Jahrhun­dert salon­fähig machte.

Zu den gefahrvoll­sten, kurzzeit­i­gen Wet­ter­ereignis­sen gehören Wirbel­stürme. Was sie vor anderen Winden ausze­ich­net und als bild­ner­isches Motiv so attrak­tiv macht, ist die außergewöhn­liche Art ihres Her­vortretens, ihr visuell wahrnehm­bares Sich-Bilden. Petra Kathke geht dem allmäh­lichen Abheben eines Tor­na­dos vom stür­mis­chen Geschehen ring­sumher nach, bei dem die extrem schnelle Rota­tion des Windes eine Him­mel und Erde verbindende „Wolken­säule“ erzeugt, die Men­schen als wirk­mächtiges Bild lange vor Beginn der Wet­ter­aufze­ich­nun­gen beobachtet, beschrieben und dargestellt haben, und set­zt sie in Analo­gie zu Ger­not Böhmes Ekstasen-Begriff. Die Autorin unter­sucht die Fasz­i­na­tion des Fotografierens und Fil­mens von Tor­na­dos durch soge­nan­nte stormhunter aus raum-zeitlich­er und phänom­e­nol­o­gis­ch­er Sicht und reflek­tiert die Her­aus­bil­dung des außergewöhn­lichen Wind-/ Wolkenereigniss­es durch Bezug­nahme auf ontol­o­gis­che Aspek­te, Fra­gen zu Bildgestalt und leib­sinnlich­er Wahrnehmung sowie das Erzeu­gen von Atmo­sphären. Den gestal­ter­ischen Umgang mit Wind knüpft sie an das Bedürf­nis nach kör­per­lichem Erleben und leib­lichem Spüren. Zugle­ich führt Petra Kathke exem­plar­isch vor Augen, welche bild­ner­ischen, per­for­ma­tiv­en und medi­alen Mit­tel Kün­st­lerin­nen und Kün­stler seit der Klas­sis­chen Mod­erne einge­set­zt haben, um Wirk­weise und Aus­druck­skraft von Wind und Wolken ins Werk zu set­zen und mit Bezug auf das aus den Fugen ger­atene ökol­o­gis­che Gle­ichgewicht erfahrbar zu machen.

Auf das bei Weit­em unaus­geschöpfte Poten­zial der Wet­ter-The­matik für ästhetis­che Bil­dung­sprozesse ver­weist der Beitrag von Jas­min Meller. Ihre didak­tis­che Reflex­ion ein­er Unter­richt­sein­heit im Fach Kun­st verdeut­licht, wie Gespür und kör­per­lich­es Empfind­en von Grund­schulkindern in Gestal­tungsvorhaben zu Wet­ter­ereignis­sen ein­fließen kön­nen. Im Kun­stun­ter­richt der Autorin führt der beson­dere Ein­satz bild­ner­isch­er Mit­tel nach per­for­ma­tiv­er Verge­gen­wär­ti­gung zu ein­er beein­druck­enden Syn­these zwis­chen der Visu­al­isierung des sit­u­a­tiv­en Erlebens und dem indi­vidu­ellen Spüren des einzel­nen Kindes, dessen fotografis­ches Ich sich der Wit­terung im Bild aus­set­zt.

 

 

 

  • 11. Januar 20253. November 2025

Schiffbruch vor Zuschauer. Die See und ihre Naturgewalten in der Kunst

Silke Köhn

[Beitrag als pdf]

„Aber nun sandt‹ auf die Schiffe der Wolken­ver­samm­ler des Nord­winds
Fürchter­lich heulen­den Sturm, ver­hüllt in dicke Gewölke, Meer und
Erde zugle­ich; und dem düstern Him­mel entsank Nacht.
Schnell mit gesunke­nen Mas­ten ent­flo­hen die Schiff‹; und mit ein­mal
Ras­selte rauschend der Sturm, und zer­riß die flat­tern­den Segel.
Eilend zogen wir sie, aus Furcht zu scheit­ern, herunter,
Und arbeit­eten uns mit dem Rud­er ans nahe Ges­tade.
Zwo graun­volle Nächte und zween lang­wierige Tage
Lagen wir mut­los dort, von Arbeit und Kum­mer entkräftet.
Aber da nun die dritte der Mor­gen­röten emporstieg,
Richteten wir die Mas­ten, und span­nten die schim­mern­den Segel,
Set­zten uns hin, und ließen vom Wind‹ und Steuer uns lenken.
Jet­zo hofften wir sich­er den Tag der fröh­lichen Heimkehr.
Aber als wir die Schiff‘ um Maleia lenk­ten, da warf uns
Plöt­zlich die Flut und der Strom und der Nord­wind fern von Kythera.
Und neun Tage trieb ich, von wüten­den Stür­men geschleud­ert,
Über das fis­chdurch­wim­melte Meer; am zehn­ten gelangt‹ ich
Hin zu den Lotopha­gen, die blühende Speise genießen.“
(Homer: Odyssee, IX. Gesang, 67–84)

 

John Austen (1886-1948): Odysseus. Aquarell, 21,5 x 17,7 cm. Foto Privatbesitz.
John Austen (1886–1948):Odysseus. Aquarell, 21,5 x 17,7 cm.
Foto Pri­vatbe­sitz.

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  • 9. Januar 202522. Oktober 2025

Von Winden bewegt, von Stürmen getrieben. Wolkengestalt und Windgewalt im Bild

Petra Kathke

[Beitrag als pdf]

Wind und Wolken vor der Kam­era

„Von mächti­gen Stür­men und einzi­gar­ti­gen Wolken“ – unter diesem Mot­to veröf­fentlichte das Mag­a­zin Geo 2020 bere­its im fün­ften Jahr preis­gekrönte Fotografien außergewöhn­lich­er Wet­ter­ereignisse.[1] Von Mam­ma­tus-Wolken bei Leipzig (B. Jor­dan) über ver­tikale Cumolonim­bus-Wolken ein­er Gewit­ter­front in Texas (L. G. Bai­ley) bis zum Tor­na­do in Col­orado (T. J. Ost­berg) haben die in diesem Wet­tbe­werb ermit­tel­ten Weath­er Pho­tog­ra­phers of the Year 2020 weltweit beobachtete Wolken­bil­dun­gen mit der Kam­era fest­ge­hal­ten. Neben For­ma­tio­nen ein­er Shelf Cloud in Kroa­t­ien (M. Kraljik), ein­er lin­sen­för­mi­gen Lentic­u­laris in Argen­tinien (F. J. Negroni Rodriguez) oder eines Habub in Ari­zona (T. Wright) bele­gen die Auf­nah­men ein­drucksvoll, wie vielgestaltig die flüchtige und wan­del­bare Gestalt von in der Luft schweben­der Feuchtigkeit am Him­mel erscheint. Ihre Nei­gung, sich unter Ein­fluss von Druck­un­ter­schieden und der wet­tertreiben­den Kraft des Windes zu ballen und zusam­men­zurot­ten, aufzutür­men und wieder zu zer­fasern, bringt man­nig­faltige Wolken­for­ma­tio­nen her­vor, deren Beze­ich­nun­gen die vom englis­chen Phar­makolo­gen und Hob­by-Mete­o­rolo­gen Luke Howard 1804 veröf­fentlichte Klas­si­fizierung in Stra­tus, Cumu­lus, Cir­rus und Nim­bus beachtlich aus­d­if­feren­ziert.[2] (Abb. 1)

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  • 8. Januar 202529. März 2025

Dem Schneesturm trotzen …

Jasmin Meller

[Beitrag als pdf]

Das Wet­ter als Phänomen und Erfahrung im Ein­gang­sun­ter­richt

Wer gerne spazieren geht, wird wis­sen, dass wir – selb­st, wenn die Strecke beim zweit­en und drit­ten Gang unverän­dert bleibt – niemals densel­ben Spazier­gang erleben. Je nach­dem, ob eine san­fte Brise weht, ob Nebel aufzieht oder Sonne durch die Wolken bricht, ver­mit­telt die Land­schaft eine andere Stim­mung. Das Wet­ter also ver­lei­ht einem Ort durch Licht und Farb­wirkung, durch Wind, Nieder­schläge und Tem­per­atur eine eigene Atmo­sphäre. Es gestal­tet unsere Welt und die Art, wie wir sie erleben mit. Dieser phänom­e­nol­o­gisch inter­es­sante Aspekt der vom Wet­ter aus­gelösten Beziehung zwis­chen Men­sch und Welt wurde in ein­er Unter­richt­srei­he im Fach Kun­st in der Grund­schule (jahrgangsüber­greifende Ein­gangsklasse 1 und 2) aufge­grif­f­en. Die bild­ner­ische Arbeit eines Schülers aus diesem Unter­richt zeigt auf beein­druck­ende Weise, wie das Wet­ter als Phänomen sicht­bar wird, das nicht nur die Welt um uns herum verän­dert, son­dern auch auf den eige­nen Kör­p­er ein­wirkt. Das Bild ent­stand im drit­ten Block des Unter­richtsvorhabens, in dem es vor­rangig um das sinnliche Erleben des Wet­ters ging. Leitlin­ien der didak­tis­chen Über­legun­gen zu dieser Ein­heit wer­den im Fol­gen­den aus­ge­hend von der Betra­ch­tung des ent­stande­nen Bildes aspek­to­ri­en­tiert umris­sen.

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  • 7. Januar 202517. Februar 2025

Friedrich Nietzsche – Ein Philosoph als Komponist

Wilfried Gruhn

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In sein­er kul­turhis­torischen Mono­gra­phie zu Marx, Wag­n­er und Niet­zsche hat der Poli­tologe Her­fried Mün­kler jüngst die vielfälti­gen Verbindun­gen zwis­chen Niet­zsche und Wag­n­er und deren Nähe und Dis­tanz her­aus­gear­beit­et.1 Dem ist an dieser Stelle nichts hinzuzufü­gen; vielmehr soll hier eine Seite des Philosophen beleuchtet wer­den, die bei dem Fokus auf seine Schriften oft ver­nach­läs­sigt wird: seine starke Affinität zur Musik und seine musikalis­che Begabung, die sich in pianis­tis­chen Impro­vi­sa­tio­nen und eige­nen Kom­po­si­tio­nen niedergeschla­gen hat. Read more »Friedrich Niet­zsche – Ein Philosoph als Kom­pon­ist« →

  • 6. Januar 202517. Februar 2025

Konzept versus Realisierung von Limes — Limits of Perception

Hristina Šušak

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Wie ästhetis­che Erfahrung und musik­the­o­retis­che Forschung auf eine Per­for­mance wirken

Wie kün­st­lerische Forschung im Bere­ich von Per­for­mance Art und exper­i­menteller Musik zu betreiben ist, dafür gibt es noch keine aus­ge­fahre­nen Wege und keine vielfach erprobten Meth­o­d­en. Bei einem forschen­den Kom­ponieren von Per­for­mances oder – aus dem anderen Blick­winkel – beim Forschen, das sich der Meth­ode des Kom­ponierens bedi­ent, stellen sich mir in mein­er Arbeit diese Fra­gen: Kann mein aus Vor­erfahrun­gen zu einem Erfahrungss­chatz akku­muliertes ästhetis­ches Wis­sen mir bei der Entwick­lung und Real­i­sa­tion ein­er Per­for­mance nützen und mit welch­er Meth­ode set­ze ich es am besten ein? Und: Wo bringt mich speziell bei ein­er konzeptuellen Per­for­mance ein (musik-) the­o­retis­ch­er Ansatz weit­er? Als Kom­pon­istin, Musik­the­o­retik­erin, Konzep­tkün­st­lerin und Per­formerin kon­nte ich während des Entste­hung­sprozess­es ein­er Per­for­mance-Serie beobacht­en, dass die Tätigkeit­en des The­o­retisierens, der Erfind­ung eines Konzepts und des Per­for­mens zusam­men- und auch aufeinan­der ein­wirken. Diese Beobach­tung soll den Aus­gangspunkt bilden, um die bei­den genan­nten Fra­gen zu beant­worten. Exem­plar­isch ziehe ich meine Per­for­mance Lim­its of Per­cep­tion von 2016 her­an, die Teil der aus ins­ge­samt vier Per­for­mances beste­hen­den Werk­serie Limes ist. Die einzel­nen Per­for­mances von Limes vari­ieren sowohl von ihrem Motiv her als auch in ihrer Real­isierungsweise, doch liegt der Serie ins­ge­samt eine math­e­ma­tis­che Struk­tur zugrunde, die unverän­dert bleibt und im Sinne eines Kerns das Konzept der Serie bildet.1 Zwis­chen ihm und sein­er Real­isierung entste­hen aber an einzel­nen Punk­ten Span­nun­gen. Oft kommt es dazu, dass auf diesem Span­nungs­feld musik­the­o­retis­che Ansätze meine kün­st­lerische Prax­is lenken und ich ver­suche dann, diese Ansätze – auf Grund­lage mein­er ästhetis­chen Erfahrun­gen – exper­i­mentell umzuset­zen. Read more »Konzept ver­sus Real­isierung von Limes — Lim­its of Per­cep­tion« →

  • 5. Januar 202517. Februar 2025
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